In seinem mittäglichen Zyklus stellt das Ensemble Paul Klee drei unbekannte Bekannte der Schweizer Musik vor: Wladimir Vogel, Albert Moeschinger und Joseph Lauber. Diese drei Komponisten sind quasi aus der Zeit gefallen und entsprechend wieder zu entdecken.
Zu hören sind drei exemplarische Werke aus den Œuvres dreier Komponisten, die es verdienen, erneut diskutiert zu werden. Mit den «12 variétudes» stellte sich Wladimir Vogel – rund zwanzig Jahre nach Schönbergs ersten Zwölftonstudien – (scheinbar) unzeitig verspätet an die Seite des grossen Komponisten. Sein intelligent und abwechslungsreich komponiertes Stück ist ebenso virtuos wie klanglich überraschend.
Albert Moeschingers «Aforismi» sind im musikgeschichtlichen Kontext der 1970er Jahre durchaus eine unzeitige Komposition: keine avantgardistische Musik, sondern eine humorvolle, miniaturen- und skizzenhafte Reihe kurzer musikalischer Bilder und Episoden.
Joseph Lauber, Studienkollege von Debussy in Paris und von Strauss in München, stand in seinen frühen Jahren durchaus auf der Höhe seiner Zeit. Als Grenzgänger zwischen französischem Impressionismus und deutscher Spätromantik gab er seinen Werken eine typisch schweizerische Prägung. Seine Musiksprache entwickelte sich nie in Richtung Moderne, wurde dadurch immer unzeitiger und geriet schliesslich in Vergessenheit.
Wiebke Pöpel hat das Ensemble Paul Klee bei der Probenarbeit gefilmt. Doris Lanz als profunde Kennerin der Schweizer Musik moderiert die Konzerte und die anschliessende Diskussion.